Sechs Dinge man wissen sollte, wenn man sich für ein Auslandsprogramm entscheidet

von Judith Liehr

Es ist im Prinzip egal, ob Sie als Au-Pair, Sprachtutor(in), Freiwillige(r) oder zu Work & Travel-Aufenthalt aufbrechen – es gibt ein paar Gemeinsamkeiten, über die Sie sich schon vorher im Klaren sein sollten.

Jede(r), die/der zu einem Auslandsaufenthalt oder eine Reise aufbricht, freut sich darauf und möchte natürlich auch, dass ihre/seine Vorstellungen sich nach Möglichkeit erfüllen sollen. Für viele Dinge kann man selbst Sorge tragen, andere wiederum sind außerhalb des eigenen Einflussbereiches – deswegen ist es nie verkehrt, sich das eine oder andere bereits im Vorfeld klar zu machen.

1. Sicher ist eine gewisse Unsicherheit

Werde ich pünktlich am Flughafen sein? Habe ich alles eingepackt? Wird mein Flug pünktlich sein, sodass ich den Anschlussflug nicht verpasse? Werde ich mich im Zielland verständigen können? Wie schnell werde ich Kontakte knüpfen können? Habe ich genug Geld dabei? Wird mein Gepäck mit mir zusammen ankommen? Wird meine Gastfamilie mich mögen (und ich sie)? Werde ich mit dem Essen im Ausland zurechtkommen? Werde ich Privatsphäre haben? Werde ich einen Internet-Anschluss haben? Sie können davon ausgehen, dass annähernd alle unsere Programmteilnehmer sich diese Fragen stellen? Das ist ganz normal. Gerade auf Reisen und im Bereich Kulturaustausch ist nichts wirklich sicher. Und ist das nicht einer der Gründe, warum Sie reisen wollen?

2. Ihre Reiseroute ist immer ein Kreis

Selbst wenn Sie an einem Punkt starten und an einem ganz anderen ankommen – irgendwann kommen Sie wieder nach Hause. Aber Ihre Route ist weit mehr als nur eine Liste an Orten, die Sie sehen werden und die besuchen wollen. Eigentlich sollte man jeden Weg auf die gleiche Weise gehen:
- Wenn Sie reich werden wollen, seien Sie großzügig.
- Wenn Sie Freunde finden wollen, seien Sie freundlich.
- Wenn Sie von anderen verstanden werden wollen, nehmen Sie sich die Zeit sie zu verstehen.
- Wenn man Ihnen zuhören soll, hören Sie zu.
- Wenn Sie ein interessantes Leben führen wollen, seien Sie interessiert an allem um Sie herum, egal wo Sie sich gerade aufhalten.
- Wenn Sie die Welt verändern wollen, beginnen Sie mit der Person im Spiegel.

Reiserouten

3. Man kann nicht wirklich allein reisen

Ich fühle mich meist nicht sehr wohl, wenn ich von sehr vielen Menschen umgeben bin und ich spreche auch Fremde nicht wirklich gerne an. Ich habe aber sehr schnell herausgefunden, dass man im Ausland immer relativ schnell mit anderen Menschen ins Gespräch kommt. Sei es der Sitznachbar im Flugzeug, einfach irgendjemand in einer Bar in Rom, oder der Taxifahrer, der seine Fremdsprachenkenntnisse unter Beweis stellen möchte. Verabschieden Sie sich am Besten gleich von dem Gedanken, wirklich alleine zu reisen – hören Sie vielmehr zu und lernen Sie. Oftmals sind diese zufälligen Begegnungen wirklich unterhaltsam und später werden einige Ihrer Erinnerungen an Ihre Zeit im Ausland auch völlig Fremde einschließen.

4. Man wird Sie zu Hause nicht wirklich verstehen

Sie können noch so viele Fotos machen – zu Hause werden Sie damit zwar sicher auf Wohlwollen, aber nur auf verhaltenes Interesse und Verständnis stoßen. Zum Thema Eigenkultur-Schock habe ich vor einigen Monaten in diesem Blog schon einen Beitrag geschrieben. Wie aber soll man mit dem Gefühl umgehen, dass sich im eigenen Leben etwas verändert hat, dies aber niemand mitbekommt? Nun – jeder muss das auf seine Weise tun. Eine Person in meiner Familie beispielsweise erstellt von ihren (wirklich interessanten) Reisen Fotobücher durch die sie recht Neugier und Interesse bei all denen erweckt, die diese Bücher in die Hand bekommen.

5. Die Erkenntnis über den Sinn Ihrer Reise wird Sie definitiv weiterbringen

Sofern Sie sich das „warum" Ihrer Reise schon im Vorfeld beantworten können, werden Sie ganz bestimmt eine Möglichkeit finden, genau das auch zu finden. Sie können das Beste aus Ihrer Zeit im Ausland machen, wenn Sie sich immer wieder genau an dieses „warum" erinnern. Durch eine solche Motivation angetrieben, können Sie sich lebenslang an auf- und anregenden Reisen erfreuen.

6. Ihr Auslandsaufenthalt wird definitiv genau das sein, was Sie daraus machen

So etwas wie eine perfekte Reise gibt es nicht. Was es dagegen gibt, ist eine kontinuierliche Reise von unvollkommenen Momenten, die Ihnen aber unendliche Möglichkeiten und Chancen bieten, sie zu interpretieren und damit zu tun, was Sie möchten. Was auch immer Sie auf dieser Reise nicht erreichen können, kann auf der nächsten erreicht werden. Es liegt in Ihrer Hand zu entscheiden, ob Sie bedauern möchten „nicht alles getan/erreicht zu haben" oder aber zu sagen „ich bin noch nicht fertig". Wie auch immer Sie sich entscheiden, sie werden letztendlich am gleichen Ziel ankommen. Die einzige Frage ist, wollen Sie dort mit einem Lächeln, oder einem Stirnrunzeln ankommen?

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