Sollte man schon der ersten (oder zweiten) potentiellen Gastfamilie eine Zusage zu geben, oder sollte man besser noch abwarten und weitersuchen?
Diese Frage wird uns immer wieder gestellt. Um sie zu beantworten, muss man allerdings ein wenig weiter ausholen.
Sofern Sie sich als Au-Pair ins Ausland bei uns beworben haben, werden Sie wissen, dass alle unsere Vermittlungen ausschließlich über unsere Partnerorganisationen in den jeweiligen Zielländern vorgenommen werden. Diese Partner vor Ort kennen selbstverständlich ihre Gastfamilien. Nun ist es nicht so, dass wir Ihnen einfach irgendwelche, zufälligen Gastfamilien vorschlagen, sondern diese Familien werden von unseren Partnern stets danach ausgesucht, ob sie zu Ihrem Profil passen könnten. Dabei werden unterschiedliche Faktoren zugrunde gelegt, die Wichtigsten davon sind:
- Haben Sie Präferenzen für eine bestimmte Gegend im Zielland?
- Mit Kindern welchen Alters haben Sie Erfahrung?
- Wie lange und ab wann möchten Sie ins Ausland gehen?
- Haben Sie einen Führerschein?
- Welche Fremdsprachenkenntnisse haben Sie?
Natürlich fließen auch noch andere Dinge, wie Hobbies, Ihre eigene familiäre Situation (Geschwister?), Ihr Alter etc. in diesen sogenannten „Matching-Prozess“ mit ein.
Generell können Sie also davon ausgehen, dass eine Familie, die Ihnen vorgeschlagen wird, durchaus passen könnte. Meistens ist es so, dass die Gastfamilie, welche Ihnen vorgeschlagen wird, Ihr Profil bereits kennt und Interesse signalisiert hat. Es kann natürlich immer noch sein, dass Sie (oder die Gastfamilie, oder beide) während des darauffolgenden Skype-Gesprächs feststellen, dass Sie sich nicht sympathisch sind, dass die Chemie einfach nicht stimmt, oder dass es Punkte gibt, zu denen sehr unterschiedliche Auffassungen bestehen. In einem solchen Fall sollten Sie natürlich keinesfalls zusagen – bzw. auch nicht allzu enttäuscht sein, wenn die Gastfamilie Ihnen absagt. Es wird sich sicherlich auch eine weitere Familie finden! Prinzipiell sind Sie aber gut beraten, mit den Ihnen vorgeschlagenen Familien auch zu sprechen. Dies ist ja noch lange keine Zu- oder Absage und selbst wenn es am Ende nicht „die“ Familie ist, dienen diese Gespräche durchaus auch der Übung.
Sollten Sie aber nach einem Skype-Gespräch ein wirklich gutes Gefühl haben, so sind Sie nicht wirklich gut beraten, wenn Sie absagen, einfach weil Sie glauben, es könnte ja „noch etwas Besseres“ kommen. Wie ich ja schon schilderte, sind Sie ja nicht „zufällig“ an diese Familie gekommen und es kommt durchaus vor, dass eben die erste (oder zweite) Familie eben für Sie die Beste ist. Natürlich können und sollten Sie sich für eine solche Entscheidung durchaus noch 1-2 Tage Zeit nehmen – Sie sollten aber nicht zu lange warten, denn auch die Gastfamilie möchte ja wissen, woran sie ist und würde, im Falle dass Sie ablehnen, sicherlich gerne mit weiteren Bewerbern/innen sprechen, bzw. sich für ein anderes Au-Pair entscheiden wollen.
Natürlich können Sie bereits im Vorfeld einiges dazu tun, eine für Sie möglichst passende Familie zu finden, in diesem Beitrag finden Sie viele weitere Tipps rund um Ihre Bewerbung.
Generell sollten Sie sich aber auch darüber im Klaren sein, dass es durchaus einige Dinge gibt, die es uns am Ende nicht möglich machen, alle Ihre Wünsche zu berücksichtigen. Dazu gehören beispielsweise sehr eingeschränkte örtliche Wünsche und/oder eine recht kurze Aufenthaltsdauer. Insbesondere in solchen Fällen sollten Sie sich realistischerweise darauf einstellen, selbst Konzessionen zu machen. Am Ende ist es sicher besser, einige Monate in einer netten, passenden Gastfamilie zu leben, selbst wenn diese nicht am „Wunschort“ lebt, als gar nicht ins Ausland zu reisen!
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