Meikes Erfahrungsbericht Freiwilligenarbeit bei einer Nomadenfamilie

von Judith Liehr

Es ist für uns kaum vorstellbar und schon deswegen eine ganz besondere Erfahrung – ein Leben ohne festen Wohnsitz.

Meike aus Berlin hat sich auf den Weg gemacht, um das Leben der Nomaden, welches sehr eng an die Natur gebunden und dem Zyklus der Jahreszeiten unterworfen ist, kennenzulernen. Hier ihr Erfahrungsbericht:

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сайн байна уу?

Mein Name ist Meike, ich bin 18 Jahre alt und habe diesen Sommer sechs Wochen in der Mongolei verbracht - organisiert mit Kulturist. Die meiste Zeit davon habe ich als Freiwillige in einer Nomadenfamilie gelebt, wo ich geholfen habe die Kühe zu melken und traditionelle Milchprodukte herzustellen, aber auch auf die Kinder aufgepasst habe und vieles mehr. Aber lasst mich von vorne beginnen:

Als ich am 26.7. in der Mongolei angekommen bin, habe ich nämlich zunächst zwei Tage in der Hauptstadt Ulan Bator verbracht. Hier haben mir die Mitarbeiter der Partnerorganisation von Kulturist (Naturschutz-Mongolei) viele, sehenswerte Orte in der ganzen Stadt gezeigt. So haben wir beispielsweise das Gandan-Kloster besichtigt und sind die 500 Stufen zum Zaisan-Denkmal emporgeklettert, um den tollen Ausblick zu genießen.

Außerdem musste ich mein Visum verlängern und hatte die Gelegenheit einige Worte Mongolisch zu lernen.

An meinem dritten Tag ging es schließlich mit dem Bus weiter in das kleine Örtchen Battsengel, etwa 300 km westlich von Ulan Bator. Dort haben mich dann meine Gasteltern, Batka und Tuya, abgeholt. Sie leben mit ihren drei Kindern Ariunchimeg (13 - Mädchen), Sumya (10 - Junge) und Purue (7 Monate - Junge) in den traditionell mongolischen Jurten, genannt Gers, die für die nächsten fünf Wochen auch mein Zuhause sein sollten.
Wie für Nomaden üblich, züchtet auch meine Gastfamilie Vieh, sowohl Pferde, als auch Kühe, Schafe und Ziegen. Ihre Herden teilen sie sich allerdings noch mit einer Reihe anderer Familienmitglieder (Oma, Opa, Tanten, Onkels), die ganz in der Nähe wohnen.

Die ganze Familie hat mich super herzlich empfangen und wir haben uns sofort gut verstanden - und das, obwohl die Verständigung gerade zu Anfang recht schwierig war, denn wir mussten hauptsächlich mit Zeichensprache oder kleinen gemalten Bildchen auskommen. Mit der Zeit wurde es allerdings immer besser, was auch daran lag, dass ich gebeten wurde meiner Gastschwester ein wenig Englisch beizubringen. Während sie fleißig Englischvokabeln geübt hat, habe ich dann nämlich auch einige der mongolischen Begriffe gelernt.

Neben den anfangs bereits genannten Aufgaben wie dem Melken oder der Herstellung des Trockenquarks Aruul, durfte ich auch einmal miterleben, wie die Nomaden weiterziehen - das tun sie vier Mal im Jahr. Mitzuhelfen, die Jurten ab- und wieder aufzubauen, hat mir besonders Spaß gemacht, denn für mich, die aus einer deutschen Großstadt kommt, war es wirklich interessant zu sehen, wie so eine Jurte aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Allerdings hat sich meine Gastfamilie entgegen meiner Erwartung nur ca. 2 km entfernt von ihrem alten Standort wieder eingerichtet.

Besonders schön fand ich es auch, wenn in meiner Gastfamilie ein Fest gefeiert wurde. Da kommen dann Mongolen aus allen Ecken des Landes zusammen, tragen traditionelle Kleidung, essen traditionelles Essen und singen traditionelle Lieder. Und gerade die Kultur und die Traditionen der Einheimischen kennenenzulernen, war mir sehr wichtig.

Alles in Allem hatte ich eine wirklich spannende und schöne Zeit in der Mongolei. Natürlich gab es hin und wieder auch einige Schwierigkeiten, zumal ja alles neu und unbekannt für mich war. Trotzdem kann ich so eine Reise guten Gewissens jedem empfehlen, der gerne mal eine gänzlich unbekannte Lebensweise entdecken und erleben möchte.nzulernen, haben mich an einem Aufenthalt in der Mongolei besonders gereizt.

Auch die letzten vier Tage in Ulan Bator haben mir noch einmal sehr viel Spaß gemacht.
Allerdings wäre das Ganze ohne die hilfsbereiten Mitarbeiter von Kulturist und der Organisation vor Ort niemals möglich gewesen. Deshalb denke ich, ist es nun an der Zeit, danke zu sagen:

баярлалаа!

Danke für alles

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Wir danken Ihnen für diesen schönen Bericht, Meike!

 

Wenn Sie sich für dieses Projekt interessieren, finden Sie hier weitere Informationen.

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