Als Au-Pair in Irland – ein Erfahrungsbericht von Lena

von Judith Liehr

Irische Gastfamilien sind oft auch wesentlich flexibler was die Aufenthaltsdauer eines Au-Pairs betrifft, als das beispielsweise in England der Fall ist.

Lena aus Niedersachsen lebt für vier Monate als Au-Pair im Nordosten Irlands und hat uns einen Erfahrungsbericht geschickt:

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Schafe, grüne Wiesen, Kerrygold Butter, Steinmauern und eine Menge Regen – dieses waren meine Assoziationen mit Irland, bevor ich hier herkam. Hat es sich bewahrheitet?

Ich bin jetzt seit 2 Monaten als AuPair in Irland und wohne im schönen Sligo, Co. Sligo im Nordwesten der Republik. Von 35 Grad in Deutschland im August musste ich mich hier schnell an ein anderes Klima gewöhnen. Nebel, Regen, Sonne und Wolken – und das alles an einem Tag ist völlig normal. Schon nach einer Woche musste ich mich geschlagen geben und habe eingesehen, auf die deutschen Wetter-Apps ist hier leider kein Verlass. Es regnet eigentlich genau dann immer, wenn ich nicht damit rechne. Ob das den Menschen hier auf´s Gemüt schlägt? Auf keinen Fall! So wie ich die Iren kennengelernt habe, sind sie sehr offen, herzlich und stets freundlich (sogar im Regen!). Wenn ihr wie ich, nicht den allerbesten Orientierungssinn habt und einfach gerne Orte erkundigt, könnt ihr gewiss sein, dass die Leute, die ihr ansprecht, euch nicht nur den Weg beschreiben, sondern auch noch die besten Pubs und schönsten Burgen der Umgebung zeigen. Wenn ihr euch fragt, ob euer Englisch gut genug ist, braucht ihr keine Angst haben. Ihr könnt einerseits Sprachkurse besuchen, aber auch durch den alltäglichen Gebrauch des Englischen kommt ihr einfach in den Flow, sodass ihr einfach anfangt, auf Englisch euren Freunden zu schreiben oder sogar zu träumen. Das Wichtigste aus meiner Sicht ist, keine Berührungsängste zu haben. Man kann mit allen Menschen in ein nettes Gespräch kommen, die man hier auf der Straße, im Pub oder im Hostel trifft.

Lena besucht Aran Islands

Da es nun klar ist, warum man nach Irland kommen sollte, nun zum eigentlichen Sinn dieses Eintrages. :)
AuPair- Arbeit oder Familie? Ich gebe ehrlich zu, dass ich am Anfang nicht wusste, wie ich mich verhalten soll. Während meiner Schulzeit hatte ich schon einen Austausch mitgemacht, aber wie ist das Ganze, wenn man dafür Geld bekommt? Es ist genauso herzlich, kann ich nur sagen. Man darf auch hier keine Angst haben und sollte zeigen, dass man bereit ist, auch über das Befinden der Kinder hinaus, sich zu unterhalten. So gehört es für mich dazu, nach dem Dinner noch einen Tee zu trinken und Rugby zu schauen oder mir den Unterschied zwischen Gaelic Football und Hurling erklären zu lassen- ich habe beides noch nicht verstanden. An den Wochenenden werde ich stets zu Ausflügen eingeladen und könnte mich der Familie anschließen, doch bin ich meistens mit anderen AuPairs auf eigenen Wochenendausflügen, um Irland zu erkunden. Es ist schön am Wochenende, wegzukommen und sein eigenes Ding zu machen und so der Familie auch ein bisschen Zeit für sich zu gönnen. Ich rate euch einfach, benehmt euch wie ein Familienmitglied und dann werdet ihr auch so behandelt. So werde ich von meinem Gastvater Brian immer mit „hey German- dinner is ready“ zum Abendessen gerufen und fühle mich durch den Humor wie zuhause.

Lena besucht Connemara

Nun zur eigentlichen Arbeit als AuPair. Im Vordergrund stehen immer die Kinder, oder in meinem Fall das Baby. In manchen Familien bekommen die AuPairs Listen, was den Tag über zu tun ist. Mir wird lediglich gesagt, dass ich das Kind davon abhalten soll, Sachen vom Boden zu essen – und das schaffe ich. Ich übernehme einige Haushaltstätigkeiten (bügeln, saugen, putzen, waschen), die einfach auf der Strecke bleiben, wenn beide Elternteile bis abends arbeiten. Wichtig ist trotzdem, dass man sich Auszeiten nimmt, so werde ich niemals auf mein Leichtathletik Training verzichten. Damit ich nicht nur andere AuPairs über Facebook Communities kennenlerne, sondern auch echte Iren, bin ich hier, wie zuhause auch, im Leichtathletik Verein. Das Training ist echt anstrengend, aber ich muss ja den Iren zeigen, dass wir Deutschen mithalten können.

Lena besucht Ring of Kerry

Ich habe jetzt genau Halbzeit, da ich nur noch bis Weihnachten hier sein werde. Es war bisher eine sehr schöne Zeit und ich denke, so wird es auch bleiben. Danach werde ich wahrscheinlich keine Busse mehr sehen können, weil diese mein einziges Fortbewegungsmittel für meine Ausflüge sind. Wenn man bei BusEireann Busmeilen sammeln könnte, hätte ich mittlerweile sehr viele Gratisfahrten. Ich war schon in Galway (Aran Islands !), Killarney mit dem Ring of Kerry ( Kerrygold Butter kommt von sehr glücklichen Kühen, die Gegend ist einfach nur schön), Limerick und vielen weiteren Orten. Morgen geht’s nach Wicklow, einem Drehort von Ps. Ich liebe dich und jetzt hoffe ich, dass ich keinen Porridge zum Frühstück essen muss, denn Brian hat grad nach seinem German gerufen…

Liebe Grüße aus Irland sendet Euch,

Lena J

FOTOS : Ring of Kerry (Burg), aus Sligo (Berg und See), Connemara (Strand) und den Aran Islands (Küste)

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Vielen Dank für den tollen Bericht, Lena! Wir wünschen Ihnen natürlich noch weiter eine tolle Zeit! Sollten Sie weitere Gründe dafür suchen, als Au-Pair nach Irland zu gehen, so empfehle ich Ihnen noch diesen Blog-Artikel.

 

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